Dipl. Psych. Susann Franke
Eine veränderungswirksame Verhaltenstherapie lebt stets davon, dass Sie sich einbringen. Ob Sie neugierig, kritisch oder distanziert sind, ohne Ihren Eigenanteil kann eine Veränderung nicht gelingen. Verhaltenstherapie ist eine von den Kassen anerkannte Leistung und wird damit von allen Kassen übernommen. Sie stellt eine wissenschaftliche Behandlungsform seelischer Symptome und Verhaltensauffälligkeiten dar.
In erster Linie geht es darum, diese zu reduzieren und damit die Lebensqualität deutlich zu erhöhen. Dabei gehen Verhaltenstherapeuten davon aus, dass jedes Symptomverhalten - und dazu gehören auch Gedanken, Gefühle oder Körperempfindungen - im Laufe des Lebens "gelernt" und somit auch wieder "verlernt" bzw. durch neues Verhalten "ersetzt" werden kann.
Ich betrachte das Gesamtspektrum der Symptombilder und biete Ihnen mit meinem breit aufgestellten Repertoire die Hilfestellungen, die es Ihnen erlauben, den Alltag wieder besser meistern zu können. Verstehen Sie mich dabei als eine Art „psychologischer Supermarkt“. Manche Vorschläge sprechen Sie direkt an und Sie wollen diese versuchen, an andere muss man sich erst gewöhnen.
Unter krankmachender Angst werden Angstzustände verstanden, die Betroffene scheinbar grundlos überfallen und die nicht mehr kontrolliert werden können. Allmählich entwickeln die Betroffenen immer mehr Angst vor der Angst, es entsteht ein Teufelskreis. Eine Vielzahl körperlicher Symptome sind Begleiter einer Angststörung, z.B. Herzklopfen, Mundtrockenheit, Schwitzen, Zittern, Atemnot, Erstickungsgefühl, Schmerzen, Enge in der Brust, Übelkeit, Schwindel, Hitze- oder Kälteempfinden, Taubheits- oder Kribbelgefühle.
Die Behandlung setzt in der Regel am gegenwärtigen Problemverhalten des Patienten an, das in der Regeln ein Vermeidungs- oder Sicherheitsverhalten ist, wie das Vermeiden von Situationen oder immer das Handy griffbereit zu haben, um im Notfall telefonieren zu können.
Der Schwerpunkt der Behandlung liegt auf einer langfristigen Veränderung der Denk-, Erlebens- und Verhaltensmuster des Patienten. Ziel der Therapie ist die Reduktion bzw. der Abbau des Vermeidungsverhaltens und der Angstreaktion beim Aufsuchen der gefürchteten Situationen.
Die Methode, die sich hier allen anderen Therapieinterventionen als klar überlegen gezeigt hat, ist die Konfrontation in vivo, d. h. das Aufsuchen der angstauslösenden Situationen. Ein weiteres wesentliches Kennzeichen der Verhaltenstherapie ist das störungsspezifische Vorgehen. Das bedeutet, dass für jede Angstkrankheit spezielle, genau auf diese Störung zugeschnittene Behandlungsmethoden entwickelt wurden.
Typische Beschwerden depressiver Menschen sind: Niedergeschlagenheit, Interessensverlust, Freudlosigkeit, Ängste, Hoffnungslosigkeit, Unlust, Selbstzweifel, Selbstabwertung, Schlafstörungen, Appetitverlust, Libidoverlust, Gewichtsabnahme, Konzentrationsprobleme, vielerlei körperliche Beschwerden, Antriebsarmut, Arbeitsstörungen, Morgentief mit Tagesschwankungen des Befindens, Selbstmordideen.
Wie ein Auto nicht mit einer leeren Batterie starten kann, so kann ein Mensch mit einer depressiven Erkrankung nicht allein durch Willenskraft aus dem Loch herauskommen.
So geht es zu Beginn sowohl um die Vermittlung eines Verständnisses der Symptome, ihrer Behandelbarkeit und ihrer Prognose, als auch um die Vermittlung eines „biopsychosozialen Krankheitsmodelles“ zur Entlastung von Schuldgefühlen, Selbstvorwürfen und Versagensgefühlen.
Die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) analysiert den Zusammenhang von Gefühlen, Gedanken und Verhalten, um dann aus den dabei erkannten Problembereichen typische Schwerpunkte anzugehen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass bei schweren und chronischen Depressionen die Therapie mit einer medikamentösen Behandlung kombiniert wird. Außerdem kann es nötig sein, die Angehörigen (Partner, Familie) phasenweise mit in die Therapie einzubeziehen.
Dissoziative Störungen sind zumeist erkennbarer Ausdruck der innerpsychischen Verarbeitung und Bewältigung traumatischer Erfahrungen oder extremer Belastungen und Konflikte. Folgende zentrale dissoziative Störungsbereiche lassen sich unterscheiden: Dissoziative Amnesie. Sie ist charakterisiert durch die Unfähigkeit, sich an wichtige persönliche Informationen oder vergangene Erlebnisse zu erinnern, die zumeist traumatischer oder belastender Natur sind. Das Ausmaß der Störung ist zu umfassend, um durch gewöhnliche Vergesslichkeit erklärt zu werden. Depersonalisationsstörung. Bei der Depersonalisation kommt es zu einem ständigen oder wiederholt auftretenden subjektiven Gefühl der Fremdheit, Irrealität, Abtrennung und Ungewohnheit dem eigenen Selbst, seinen Handlungen und seiner Umgebung gegenüber. Derealisationsstörung.
Mit Derealisation wird die subjektive Erfahrung von Veränderungen in den räumlichen und zeitlichen Beziehungen der Außenwelt gegenüber bezeichnet, indem z. B. eine bis dahin neutrale Umgebung plötzlich als sehr bekannt (Déjà-vu), befremdlich unbekannt oder aber in anderer Weise (z. B. farblich) verändert erscheinen kann.
In beiden Fällen bleibt eine intakte Realitätskontrolle erhalten, was die Depersonalisationsstörung von anderen psychischen Störungen (z. B. der Schizophrenie) unterscheidet. Dissoziative Identitätsstörung. Die Dissoziative Identitätsstörung wurde früher nicht sehr zutreffend als »Multiple Persönlichkeitsstörung« bezeichnet. Sie ist charakterisiert durch das Vorhandensein von zwei oder mehr unterscheidbaren Identitäten oder Persönlichkeitszuständen, die wiederholt die Kontrolle über das Verhalten der Person übernehmen. Begleitet wird dies (ähnlich der Amnesie) durch die Unfähigkeit, sich an wichtige persönliche Informationen oder Erlebnisse zu erinnern, die zu umfassend ist, um durch gewöhnliche Vergesslichkeit erklärt zu werden.
Normalerweise kann Dissoziation als ein Mechanismus verstanden werden, der es ermöglicht, verschiedene mentale Prozesse und Inhalte voneinander getrennt zu halten. Unter normalen, nicht pathopsychologischen Bedingungen gilt Dissoziation sogar als persönliche Kompetenz, die genutzt werden kann, mehr als eine Aufgabe gleichzeitig auszuführen, selbst wenn sich die notwendigen Handlungen hochkomplex darstellen oder erst mühselig gelernt werden müssen. So können Handlungsroutinen oder Gewohnheiten teilweise oder ganz (dissoziiert) außerhalb der bewussten Verarbeitung gehalten werden, während wir uns mit unserer Aufmerksamkeit gleichzeitig auf zentrale andere Dinge konzentrieren – z. B. wenn wir uns beim Autofahren mit den Mitfahrern unterhalten.
Andererseits kann Dissoziation durch besonders belastende Ereignisse, Stress oder Traumata spontan ausgelöst werden und sich als solche der bewussten Kontrolle mehr oder weniger entziehen. Sie dient jedoch in vielen dieser Fälle ebenfalls der Bewältigung jener ursächlichen, teils belastenden Erfahrungen.
Die gesamte Behandlung der dissoziativen Störungen wird mit großer Behutsamkeit und Achtsamkeit erfolgen. Die Therapie der Wahl bei einfachen dissoziativen Störungen, die das Gedächtnis und die Wahrnehmung betreffen (nicht aber das Identitätserleben), ist die Arbeit an den Auslösern, um auf diese Weise eine neue Art der Bewältigung zu erlernen. Diesem Vorgehen liegt die Erfahrung zu Grunde, dass viele Betroffene mehr oder weniger regelmäßig bei Belastungen mit Dissoziation reagieren und daraufhin eine aktive Auseinandersetzung mit den Auslösern und Belastungen zwecks Bewältigung vermeiden. Sind die Auslöser identifiziert, werden für dissoziative Reaktionen neue Bewältigungsmuster und Lösungsstrategien gesucht und eingeübt. Im Schutzraum der Therapie werden die Betroffenen behutsam dazu angeregt, den bisherigen (zumeist vergeblichen) Bewältigungsmechanismus des Vermeidens (oder des «Wegmachens» der Symptomatik, welches jedoch regelmäßig nur neue Dissoziationen provoziert) Stück für Stück aufzugeben und durch andere Bewältigungsstrategien zu ersetzen.
Von einer Essstörung spricht man immer dann, wenn jemand sein Essverhalten übermäßig stark einschränkt, kontrolliert oder die Kontrolle über das Essverhalten verliert. Die wesentlichen Therapiebausteine sind:
Ergänzend zu der psychotherapeutischen Einzelbehandlung erfolgen regelmäßige körperliche Untersuchungen. Auch eine Ernährungstherapie kann indiziert sein.
Eine medikamentöse Behandlung bei Begleiterscheinungen bzw. zur Senkung des Essdrucks kann ebenso besprochen werden.
Dabei ist Fluoxetin der einzige Wirkstoff, der in Deutschland zur Behandlung der Bulimia nervosa zugelassen ist.
Persönlichkeitsstörungen sind lang andauernde Auffälligkeiten in den Grundhaltungen zur eigenen Person, in zwischenmenschlichen Beziehungen, gegenüber dem Leben und der Welt, die subjektiv als Beeinträchtigungen erlebt werden und objektiv zu Problemen bei der Lebensbewältigung und in sozialen Beziehungen führen. Die Grenzen zwischen einem Persönlichkeitsstil ("Charakter") eines Menschen und Verhaltensweisen, die zur Diagnose einer Persönlichkeitsstörung führen, sind fließend, daher muss die Diagnose anhand genauer, internationaler Richtlinien erfolgen.
Die am häufigsten auftretenden sind die narzisstische, histrione, zwanghafte, ängstlich-vermeidende, abhängige und die Borderline-Persönlichkeitsstörung (emotional-instabile). Häufig wird die Störung als solche hauptsächlich vom Umfeld wahrgenommen. Die Therapiemotivation ist daher bei diesen Patienten ein wesentlicher Bestandteil der Behandlung. Persönlichkeitsstörungen können einen erheblichen Leidensdruck für die Betroffenen und ihre Umwelt bedeuten.
Schizophrene Psychosen sind meist episodisch auftretende Erkrankungen, in deren akuten Phasen die Betroffenen die Realität verkennen. Betroffene haben z. B. die Überzeugung, verfolgt zu werden oder eine wichtige religiöse Aufgabe zu haben. Viele hören Stimmen, die belastende Dinge sagen, obwohl niemand zugegen ist. Dies geht oft einher mit einer Vielzahl von Gedanken und drängenden Gefühlen mit der Bandbreite von Euphorie und Liebe über Aggressionen bis hin zu sehr starken Ängsten. Viele Betroffene fühlen sich innerlich nicht mehr so stark und haben den Eindruck, andere könnten sie beeinflussen und durchschauen. All diese Erlebnisse führen bei den meisten zu einem Rückzug an sichere Orte. Es fällt oft schwer, das Erlebte anderen mitzuteilen, wodurch die Isolation noch verschärft wird. Nach einer Psychose sind viele Betroffene verzweifelt und suchen nach Gründen, warum gerade sie diese Erkrankung bekommen mussten. Viele Betroffenen benötigen einige Zeit, um sich an die Situation zu gewöhnen und die eigene Lebensplanung anzupassen.
Die Konzentration ist meist direkt nach der Psychose noch nicht wieder voll hergestellt. Geduld und rehabilitative Maßnahmen können bei der Wiederherstellung helfen.
Mit Hilfe von antipsychotisch wirksamen Medikamenten gelingt es bei der Mehrzahl der Betroffenen, die Störungen der Wahrnehmung (z. B. Stimmen hören) oder des Denkens (z. B. Misstrauen) zu reduzieren oder zum Abklingen zu bringen. Darüber hinaus ist eine Kognitive Verhaltenstherapie hilfreich, um Rückfällen vorzubeugen, mit der veränderten Lebenssituation durch die Erkrankung sinnvoll weiter zu planen und noch bestehende Symptome der Erkrankung in den Griff zu bekommen. In der Therapie wird mit dem Betroffenen zusammen ein Erklärungsmodell erstellt, wie die Beschwerden aufrechterhalten werden und mit welchen Strategien man sie bewältigen kann.
Chronischer Schmerz: Erhebliche Schmerzen an unterschiedlichen Körperteilen ohne hinreichend erklärende organische Ursache sind Kennzeichen einer Schmerzstörung. Kopfschmerzen und Schmerzen des Bewegungsapparates sind am häufigsten. Ebenso verbergen sich hierunter aber auch Beschwerden im Magen-Darm-Bereich, Übelkeit und ähnliches. Von chronischem Schmerz spricht man, wenn der Schmerz länger als sechs Monate anhält oder immer wiederkehrt. Die subjektive Schmerzwahrnehmung kann auch bei körperlich verursachten Schmerzen negativ, also verstärkend beeinflusst werden. Seelischen Faktoren kommen oft eine entscheidende Rolle zu Beginn, im Verlauf und bei der Chronifizierung des Schmerzes zu. Der chronische Schmerz ist aber nicht „eingebildet“.
Somatoformen Störungen: Ihnen ist gemeinsam, dass anhaltende, häufig schwerwiegende körperliche Symptome ohne eine ausreichende körperliche Erklärung vorliegen, wie z.B. Atemprobleme, Kribbeln, Schweißausbrüche, Übelkeit, Bauchschmerzen, Kopf- und Gesichtsschmerzen, Herzrasen, Brustschmerzen, Blähungen, Rückenschmerzen und Hitzewallungen. Auch die sogenannte Hypochondrische Störung, bei der die Patienten wiederholte oder ständige Angst vor körperlichen Erkrankungen haben und sich immer wieder aufs Neue untersuchen lassen, wird als Somatoforme Störung verstanden. Somatopsychische Störungen. Krankheitsverarbeitungsstörungen, z.B. bei Krebserkrankungen, Transplantationen, Dialyse sowie bei chronischen somatischen Erkrankungen.
Eine Posttraumatische Belastungsstörung ist eine verzögerte Reaktion auf ein belastendes Ereignis oder eine Situation außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigen Ausmaßes, die bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde (Traumatisierung). Typische Beschwerden sind wiederholte, unausweichliche Erinnerungen oder eine Wiederinszenierung des Ereignisses im Gedächtnis, in Tagträumen oder Träumen in Zusammenhang mit einem traumatischen Ereignis. Um der Belastung durch die Erinnerungen zu entgehen, versuchen viele Patienten, diese zu kontrollieren und zu vermeiden – etwa durch Ablenkung, Unterdrückung von Gedanken an das Trauma oder das Vermeiden von Gesprächen darüber. Häufig wird eine Unfähigkeit berichtet, starke Gefühle (Liebe, Hass) zu empfinden. Weitere mögliche Symptome sind das Gefühl der Hoffnungslosigkeit, eine allgemeine Übererregtheit, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, erhöhte Wachsamkeit oder Schreckhaftigkeit, Aggressivität und gewalttätiges Verhalten, Ein- und Durchschlafprobleme. Die kognitive Verhaltenstherapie gilt als sehr effektive Behandlungsform für die PTBS. Sie kann ambulant oder – in sehr schweren Fällen - stationär durchgeführt werden.
Zu Beginn der Therapie steht der Aufbau einer guten Beziehung zwischen Therapeuten und Patient im Vordergrund. Um zu einer angemesseneren Bewertung der Einstellungen und Interpretationen des Traumas zu gelangen, werden die vom Patienten eingesetzten Strategien zur Vermeidung und Kontrolle des Wiedererlebens identifiziert und abgebaut. In der diagnostischen Phase werden die individuellen Symptome, die individuellen Bedingungen zur Entstehung und Aufrechterhaltung der PTB sowie die Interpretation des Traumas erarbeitet. Anschließend werden kognitive Elemente eingesetzt, also solche Elemente, die die Bewertung des Traumas für das Leben des Patienten betreffen. In einer anschließenden Phase wird der Patient gebeten, die Geschehnisse während der Traumatisierung genau und in Ruhe noch einmal durchzugehen (Konfrontation mit den Erinnerungen an das Trauma). Im Rahmen der Verhinderung eines Rückfalles werden gegen Ende der Behandlung wichtige Vorgehensweisen für die Zukunft erarbeitet, die der Patient selbstständig durchführen kann, um z. B. zukünftige kritische Situationen gut meistern zu können.
Personen, die unter einer Zwangsstörung leiden, erleben Gedanken, die ihnen plötzlich in den Sinn kommen und fühlen sich häufig dazu gezwungen, Handlungen auszuführen mit dem Ziel, ein Unheil zu vermeiden und Angst und Anspannung zu reduzieren. Um sicher zu gehen, werden die Handlungen häufig mehrmals hintereinander ausgeführt. Bei Personen, die eine Zwangsstörung haben, haben diese Gedanken oder Handlungen im Laufe der Zeit ein so großes Ausmaß angenommen, dass die Betroffenen sehr darunter leiden und in ihrer normalen Lebensführung deutlich eingeschränkt sind. Wissenschaftlich ist belegt, dass die Kognitive Verhaltenstherapie bei Zwängen die höchsten Erfolge erzielt.
Es kann hilfreich sein, zusätzlich zur Therapie Antidepressiva, insbesondere sogenannte Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, in hoher Dosierung einzunehmen. In einer Kognitiven Verhaltenstherapie lernen Patienten, wie ihre Erkrankung entstanden ist, wie sie funktioniert und wie sie aufrechterhalten bleibt. Danach werden sie in der Technik der Exposition mit Reaktionsmanagement geschult. Diese beinhaltet, sich mit den Situationen oder Reizen zu konfrontieren, die üblicherweise Zwänge, Anspannung, Angst oder Ekel hervorrufen. Dabei verzichten Patienten auf Zwangshandlungen und erlernen stattdessen zwangsfreie Bewältigungsmöglichkeiten.
Zunächst erfolgt die Kontaktaufnahme zum Psychotherapeuten und ein Erstgespräch – die sogenannte Psychotherapeutische Sprechstunde – wird vereinbart. Diese ist seit April 2017 verpflichtend für jeden Patienten, bevor eine weitere Behandlung erfolgen kann. In diesem wird die Indikation für eine Therapie gestellt. Ebenso ist es in dem Erstgespräch jedoch auch wichtig, den Therapeuten zu betrachten. Können Sie sich vorstellen, sich mir zu öffnen? Denn nur, wenn Sie dies bejahen können, kann eine Veränderung möglich werden. Noch in dem Erstgespräch wird das weitere Vorgehen besprochen. Die Sitzungen finden regelmäßig statt, ein Termin dauert 50 Minuten. Später kann die Frequenz gedehnt werden. Es kann nötig sein, von Ihrem Hausarzt einen Bericht anzufordern.
Zwischen den einzelnen Sitzungen sind Sie gefragt, das Besprochene nachwirken zu lassen und umzusetzen. Nur durch gezieltes Üben kann eine nachhaltige Veränderung ermöglicht werden.
Es kann ein wichtiger und notwendiger Schritt sein, seine Potentiale in einer vertrauensvollen Gruppenatmosphäre wachsen zu lassen. Dafür biete ich Gruppensitzungen zu verschiedenen Themen an:
Vielleicht fällt es Ihnen leichter, Ihr Anliegen mit anderen in einer vertrauensvollen Gruppenatmosphäre zu besprechen. In meiner Praxis haben Sie die Möglichkeit, an Gruppentherapien teilzunehmen. Ihr eigenes Potenzial kann im Miteinander mit Menschen, die das persönliche Leid nachvollziehen können, wachsen. Eventuell bekommen Sie Hilfestellungen oder sind für andere eine Quelle der Inspiration, aus der diese Mut und Hoffnung schöpfen können.
Für Sie kann dieser Austausch eine heilsame Selbsterfahrung sein. In der Gruppe lernen Sie, sich auszudrücken und Ihre Bedürfnisse zu formulieren. Sie lernen, sich abzugrenzen und können auch mal Nein sagen, wo es nötig ist. Das stärkt Selbstachtung und Selbstbewusstsein. Veränderungen, die sich in der gruppentherapeutischen Situation ergeben, greifen immer auch im Alltag.
In der Regel gibt es keine Probleme bei der Beantragung einer Therapie. Bitte klären Sie jedoch vorab mit Ihrer Krankenkasse, welche Kosten übernommen werden und ob noch Kontingente aus einer früheren Therapie zur Verfügung stehen.
Private Krankenversicherungen: Private Krankenversicherungen übernehmen in der Regel die Kosten für eine ambulante Psychotherapie bei approbierten Psychologischen Psychotherapeuten (es sei denn, dies wurde zuvor explizit ausgeschlossen). Vor Therapiebeginn sollten Sie sich nach ihren individuellen Vertragsbedingungen erkundigen, da diese je nach Tarif sehr unterschiedlich sein können (z.B. Stundenanzahl pro Jahr). Abgerechnet wird nach dem 3,5fachen Satz der Gebührenordnung für Ärzte.
Beihilfe: Eine Kostenübernahme ist in der Regel problemlos möglich. Nach 5 probatorischen Sitzungen muss ein Antrag gestellt werden, wodurch es zu einer Therapiepause kommt. Nach Genehmigung geht es dann im gewohnten Rhythmus weiter. Dabei richte ich mich nach der Gebührenordnung für Psychotherapeuten. Abgerechnet wird nach dem 3,5fachen Satz.
Selbstzahler: Eine Psychotherapie selbst zu zahlen, kann sich dann lohnen, wenn Sie sich in Kürze verbeamten oder eine Versicherung (z.B. zur Berufsunfähigkeit) abschließen möchten. Dabei richte ich mich nach der Gebührenordnung für Psychotherapeuten.
Ausfallhonorar: Eine Psychotherapiepraxis arbeitet (anders als viele Arztpraxen mit oft vollen Wartezimmern) auf reiner Bestellbasis. Aus organisatorischen Gründen werden die Termine für die nächste Sitzung in der Regel eine und oft mehrere Wochen im Voraus vereinbart. Kurzfristig abgesagte Termine können nur sehr selten noch neu vergeben werden. Da ein Psychotherapeut pro Patienten und Sitzung aber eine ganze Zeitstunde einplant, müssen wir uns als Berufsgruppe mehr als andere gegen das wirtschaftliche Risiko von kurzfristigen Ausfällen absichern, da die Krankenkassen diese nicht übernehmen. Daher bitte ich um Verständnis, dass bei kurzfristigen Absagen (weniger als 48 Stunden vor dem Termin) ein Ausfallhonorar unabhängig vom Grund der Absage (auch bei Krankschreibung) fällig wird (Grundlage § 615 BGB). Das Ausfallhonorar für kurzfristig abgesagte Stunden beträgt 100 € pro Sitzung.